Chiavenna /Italien

Mein Campingplatz hat ein bisschen einen morbiden Eindruck gemacht. Von der Wiege bis zur Bahre..  

Auf jeden Fall liegt die letzte Grossputzete schon lange zurück.  

Egal, auf meinem Grundstück hatte ich wenigstens einen Tisch und konnte meine Route überdenken. Um dabei festzustellen,  dass mein See genau zwischen den beiden südlichen Verzweigungen des Comer Sees liegt und dass es direkt von hier aus zum Splügenpass geht. Mit einer kleinen Fährfahrt auf dem Comer See. Wobei die Strecke bis zum Beginn des Passes in Chiavevenna fast immer am See entlang geht und fast keine Höhenunterschiede aufweist. Und weil der Wetterbericht für nachmittags evtl. starke Gewitter ankündigt, ist die Marschrichtung klar: Heute nur bis Chiavenna, morgen rauf auf den Pass und abfahren nach Chur. 

Es ist schon wieder viel los am frühen Morgen.  Kurz hintereinander kommen dann zwei Tunnel mit jeweils 2 km Länge.  Aber es sind auch viele Rennradler unterwegs.  Samstag.  In Bellagio nehme ich die Fähre nach Varenna. Ich bin jetzt an der Ostseite des Comer Sees unterwegs.  Auch hier wieder mehrere Tunnels,  die wir Radler aber umfahren können.  In Colico gibt es noch eine Badepause. Die Wolken hängen schon schwer über dem See. Aber ich komme trocken durch. Der Plan für die Nacht? Keiner. Fußball schauen und danach in die Büsche schlagen.  Und abwarten,  was die Gewitter machen. 

Schweiz vs. Italien schaue ich in einer Bar , an der genau die Splügenpass-Straße beginnt. Dort entdecke ich plötzlich ein Plakat, dass der Pass morgen für den motorisierten Verkehr gesperrt ist. Bikeday. Super, da bin ich als Radler also nicht allein und die Stinker sind weg. 

Nach einem kleinen Schauer um 5 hat es inzwischen wieder aufgeklart.  Es wird spannend.  Evtl. muss ich jetzt noch die Bar wechseln,  der Bierpreis hier hat bereits Schweizer Niveau.  

78 km, 450 hm.