Heute deutet sich schon früh ein Hitzetag an. Ausserdem nervt der Verkehr heute wieder ziemlich. Es ist wieder alles dabei: Einsame Nebenstraße, schöner Radweg, Landstraße mit LKW-Kolonnenverkehr, Freitagabend -Feierabendverkehr. Und dann als Höhepunkt wieder 2 km auf der Autobahn. Wie's halt auch immer wieder passiert. Um 13 Uhr bin ich schon in Bergamo und zieh mir einen Döner und ein Moretti rein. Bin dann anschließend viel zu schwach, die Stadt genauer zu erkunden. Die diversen Temperaturanzeigen schwanken zwischen 35 und 38 Grad. Deshalb gebe ich mich einer langen Siesta im Schatten hin.
Wirklich schade um die Stadt. Hier gäbe es einiges zu sehen. Auf die alte Altstadt braucht es dann aber eine Standseilbahn, um rauf zukommen.
Um 5 raffe ich mich auf für das letzte Stück. Nach Como ist es mir heute zu weit, deshalb habe ich mir einen Campingplatz am Lago di Annone (Quattro Stagione) auserkoren. Da schickt mich Komoot zum Schluss nochmal einen giftigen Buckel hoch, den ich auf der normalen Straße hätte vermutlich locker umfahren können.
Weil ich kurz vorher an einem Supermarkt noch ausgiebig gevespert habe, stehe ich um halb neun vor einem verschlossenen Tor. Keine Menschseele in Sicht. Als ich gerade abdrehen will, tauchen doch noch die Betreiber auf. Es gibt genau ein kleines Wiesenstück mit vielleicht 10 qm, das für ein Zelt vorgesehen ist. Mehr geht nicht. Dafür werden dann 20 Euro incl. 2,50 fürs Duschen fällig. Es scheint hier ausschließlich Dauercamper zu geben.
Irgendwie bin ich froh, dass dies die letzte Nacht in Italien ist.
Inzwischen hoffe ich, über den Splügenpass die gesperrte Verbindung umgehen zu können.
123 km, 720 hm
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