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Capodimonte / Lago di Bolsano

Festung in Civitavecchia
Festung in Civitavecchia

Um 6 heute morgen beschließe ich, dass die Nacht rum ist. So richtig viele Campingplätze scheint es nicht zu geben, der nächste, den ich anvisieren könnte,  ist über 130 km weg. Also heißt es, früh aufzubrechen. Der Himmel ist heute endlich wieder blau und es bläst ein ziemlicher Wind von Norden her. 

Auf den Straßen ist die Hölle los. Wo wollen die alle bloß hin?

Radwege gibt's nur lokal begrenzt,  am entspanntesten ist es auf der SS1, da gibt's meistens ein breiten Randstreifen.  Weil Samstag ist, sind viele Rennradler unterwegs.  Ich komme unter anderem am Flughafen Fuminocini vorbei, wo ein Radweg direkt am Zaun entlang geht.  Irgendwann steht da einsam an der Strecke ein Obstladen, der mit einer überdimensionierten Melone wirbt. Das könnte mich jetzt auch anmachen.  In SOA habe ich das öfters gemacht.  Ich drehe um und kaufe ein Viertel einer Riesenmelone und verputze sie komplett im dortigen Garten. Wow. 

Danach bin ich gestärkt für weitere km. Durch den Wind macht mir die Wärme heute weniger aus. 

Nach 85 km bin ich in Civitavecchia. Ich muss jetzt eine Entscheidung für den weiteren Verlauf treffen.  Bleibe ich an der Küste und geb mich diesem Wahnsinnsverkehr hin? Alternativ zum anvisierten Campingplatz könnte ich jetzt auch rechts abbiegen und zum Lago di Bolsena fahren.  Dann wars das mit der Riviera. Dann gäbe es eine Route, die ungefähr über Siena, Florenz und die Poebene in Richtung Mailand geht. 


Bis zu einem Campingplatz dort wäre es nochmal ca. 10-20 km weiter,  aber das macht mir heute nichts aus. Und ausserdem dreht der Wind jetzt in diese Richtung.  

Dann ist der Entschluss gefasst. Ade Mittelmeer.  Ich hatte dich jetzt lange genug. 

Ab Tarquinia ändert sich die Landschaft komplett.  Bis zum Lago steigt die Straße permanent leicht an. Dann eine kurze Abfahrt und schon bin ich da. 

Laut meiner Campingplatz-App gibt's zwei Plätze im Süden. Einen rechts,  einen links von Marta. Ich wähle den rechten. Als ich da bin, bellt mich so ein fetter Kloss mit vollem Mund an, dass hier nur Camper erlaubt sind. Ok, das muss ich jetzt schlucken. Diskussion sinnlos, keiner der Gestalten dort kann Englisch.  Zurück, durch Marta durch, auf der anderen Seite das Ufer nordwärts hoch. Google kennt noch einen Platz, der kommt noch vorher.  Das gleiche Theater,  keine Zelte. Ich bin angefressen. Bleibt also noch der andere, ein km weiter. Es ist 9 nach Acht, die Rezeption seit 9 Minuten zu. Aber im Restaurant sind sie aufgeschlossen,  ich kann mir einen Platz suchen und mich dann eben morgen anmelden.  Geht doch. Den Perso als Pfand. 

Das waren dann 157 km und 1100 hm. 

Morgen werde ich Urlaub am See machen. Der erste seit Athen.