Der Ortsname von gestern war mir zunächst nicht ersichtlich, deshalb habe ich den letzten Ort davor genommen.
Inzwischen haben ich mich entschieden, dass ich auf die Westseite, also an die Riviera wechsle. Ab sofort. Manfredonia am Stiefelsporn am Fuß von Gargano nehme ich noch mit, aber dann ist Schluss mit Adria. 700 km Sonnenschirme sind schwer zu ertragen.
In Manfredonia gibt's Frühstück, danach geht's nach Westen nach Foggia. Komoot hat für mich ein einsamen Provinzsträsschen herausgesucht, an dem es kein einziges Hinweisschild gibt.
Ich schaffe es dadurch mal wieder, 4 km in die falsche Richtung zu fahren, als ich an einen Bahnübergang queren soll, anstatt nur vorbeizurauschen.
Der Wind steht heute wieder sehr günstig, deshalb ist der Verlust etwas leichter zu ertragen. Wobei ich beim Weg zurück merke, wie stark der Wind bläst. Es ist meistens flach und verbrannt, die Getreidefelder sind längst abgeerntet. Die Sonne brennt gnadenlos runter. Kein bisschen anders als in Griechenland. Es gibt auch viele Olivenplantagen und sonstiges Gewächs. Am Wegrand stehen Kakteen.
In Foggia gibt's die lange Mittagssiesta, wobei es echt schwierig ist, ein richtig schattiges Plätzchen dafür zu finden. Mit ein bisschen rumkurven habe ich bereits 70 km drauf, bis zu meinem auserkorenen Ziel in Pietramontecorvino sind es noch 42 km, ausreichend für die Abendschicht. Dazwischen gibt es noch einen Ort, Lucera. Auf dem Weg dahin gibt es mal wieder ein schönes Beispiel, dass man Komoot nicht immer trauen kann. Da kann es schon ziemlich verrückte Dinge geben. Gestern die Route über einen Kanal, wo es keine Brücke gibt, heute eine Abzweigung direkt in einen Acker rein, wo vermutlich auch noch nie ein Weg war. Führt halt immer zu Extra - Km. Und zu einem gesteigerten Misstrauen gegenüber Komoot.
Mein Zielort deshalb, weil dieser am ersten nennenswerten Berg auf dieser Tourl liegt. Hier geht's direkt 700 Meter hoch. Das wollte ich mir am Ende dieser Strecke nicht mehr geben. Ein Campingplatz ist nicht zu erwarten, also irgendwo wieder in der Landschaft zelten. Davor wollte ich aber im Ort was essen.
Ich komme an den Dorfladen, schnell noch eine Flasche Wasser und ein Bier gekauft. Der Laden ist voller Krempel, hier scheint es wirklich alles zu geben. Eher aus einer Laune heraus frage ich das Mädchen hinter der Wursttheke, ob sie Englisch spricht. Daraus wird ein Suchspiel, jede schiebt es auf die andere, bis die Chefin kommt, die tatsächlich ein bisschen Englisch kann. Wo ich übernachte, will sie wissen. Irgendwo im Zelt. Sie meint, das ist nicht erlaubt und ausserdem hat ihre Schwester ein B & B. Ok, seit Athen habe ich kein Bett mehr gehabt, sie soll sie anrufen. Drei Minuten später steht die Schwester da, ich zahle direkt im Laden 40 €, das Bier gibt's dafür als Geschenk. Danach lotst sie mich mit ihrem Auto zur Wohnung. Mindestens nochmal 100 hm rauf.
Insgesamt waren es heute 118 km bei 890 hm. Morgen früh gibt's direkt nochmal 500 dazu.
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