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Zapponeta / Ippocampo

Molfetta
Molfetta

Die Nacht auf dem Schiff war grausig. Da kann das Schiff aber nix dafür. Selber schuld. Diese Sachen sind es, die mich zweifeln lassen,  ob ich das noch ewig machen  kann. Das muss man wohl als mentales Problem zur Kenntnis nehmen.  Wir war ja klar, dass ich bloß irgendeinen Stuhl, Sessel o.ä. gebucht habe. Ich habe zwar Getränke und etwas zu essen mit aufs Deck genommen (immerhin auch einen Pullover), aber an meine Isomatte habe ich mit keiner Silbe gedacht. Als das Schiff dann Abfuhr, wars zu spät.  So hab ich mich also zwischen zwei Sessel gefläzt und versucht, ein Auge zuzumachen. 

Egal, die Nacht ist rumgegangen, um 9 kann ich runter. Jetzt erstmal umziehen nach der Zollkontrolle, dann raus aus dem Hafen und in Richtung Altstadt Bari. Es ist einfach grotesk, die Italiener sind auch nicht besser als die Griechen: Da gibt es genau eine Straße aus dem Hafen raus, und auf der ist Radeln nicht erlaubt. Interessiert aber auch keinen, weil, irgendwie muss ich ja raus. 


Genauso wie gestern beim Einchecken fürs Schiff. Da gibt es eine Sicherheitsschleuse wie auf dem Flughafen, das Gepäck muss aufs Band. Aber wenn ich als Radler komme, darf ich ohne Kontrolle auf der Spur daneben durch. Versteht kein Mensch. 


Jetzt aber zu heute. Erst also in die Altstadt.  Das muss sein. Und sofort gibt's 1000 Fotomotive, wie in Griechenland viel altes Klump, aber einfach fotogener (abgesehen von der Akropolis). 

Die Strecke ist heute  denkbar einfach. Fast immer am Wasser entlang.  Fürs Eingewöhnen zunächst also die Adria. Die Orte an der Strecke haben alle trutzige Wehranlagen und pittoreske Häfen. Natürlich überall Strände,  die zu dieser Jahreszeit aber nur von Einheimischen bevölkert sind. Der Wind kommt meist von der Seite, ist also kaum ein Problem.  Aber es schlaucht mich ein bisschen.  Vermutlich Schlafmangel. 

Zunächst peile ich Foggia an, das aber eigentlich ein bisschen zu weit entfernt ist, dann sehe ich aber, dass an der Küste irgendwann Gargano kommt, wo in der Vergangenheit diverse Freunde und Bekannte ihre Urlaube verbracht habe. Also einfach mal umdisponniert. Weil dann aber kurz vor Manfredonia ein Campingplatz auftaucht, ist hier Schluss. 113 km reichen mir heute vollkommen. 

Hier ist auch nichts los,  der Strandbetrieb ist geschlossen, bis ich aufgebaut habe,  aber wenigstens gibt's in der Nähe noch eine Pizzeria und einen Laden mit Aussengastronomie. 

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